Aktuelle Steuerinfos, kostenlose Online-Rechner, praktische Excel-Listen – die Internet-Präsenzen vieler Steuerkanzleien bieten heute schon eine ganze Menge. Letztlich können Mandanten aber nur profitieren, wenn sie die Homepage auch kennen. (Mag. Johann Aglas)
Endlich ist es geschafft: Der Entwurf des Screendesigns ist perfekt, alle Texte sind im Kasten und die Programmierung der neuen Kanzlei-Website steht auch. Gratulation! Die neue Homepage kann nun online gehen. Ab jetzt ist sie in den Weiten des Internets zu finden. Damit steht sie den Mandanten als hilfreiche Serviceplattform zur Verfügung – rund um die Uhr. Doch von heute auf morgen wird die neue Website nicht von allen gefunden. Daher gilt es zunächst, effektiv Werbung für die Kanzlei-Homepage zu machen.
Die Mitarbeiter müssen die Website gut kennen
Vor allem müssen nun die Mitarbeiter informiert werden. Jeder im Steuerbüro sollte die Website mit ihren spezifischen Inhalten und Zusatzdiensten kennen. Schließlich muss das gesamte Kanzleiteam Bescheid wissen, wenn etwa telefonisch ein spezieller Service nachgefragt wird. Es wäre peinlich, wenn die eigenen Leute keine Ahnung hätten, wovon gesprochen wird. Jeder Mitarbeiter muss sich also damit befassen, was die Leistungspakete auf der Homepage im Detail beinhalten und bedeuten. Verwechslungsgefahr besteht etwa klassischerweise bei den Leistungspunkten „Unternehmensberatung“ und „Betriebswirtschaftliche Beratung“. Das Kanzleipersonal benötigt also eine durchaus detaillierte Kenntnis der neuen Internet-Präsenz.
Falls Funktionen mit hohem Nutzwert auf der Website zu finden sind, etwa ein Online-Steuerrechner, Steuer-News oder Checklisten, dann sollte auch das in der Kanzlei bekannt sein. So können die Mitarbeiter Mandanten im passenden Moment auf die Homepage verweisen. Wenn zum Beispiel Fragen rund ums Thema Gehalt auftauchen, wäre folgende Antwort sehr hilfreich: „Übrigens finden Sie auf unserer Homepage einen kostenlosen Brutto-Netto-Rechner.“
Idealerweise sind die Mitarbeiter selbst mit Foto und Funktion auf der Website zu finden. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl im Team und erhöht die Chance, dass die Mitarbeiter die Seite aus eigenem Antrieb Freunden und Bekannten zeigen. Je mehr Menschen die Website kennen, desto besser. Wird die Kanzlei-Homepage oft besucht, kann dies das Ergebnis in den Rankings von Suchmaschinen wie Google verbessern.
Die Kanzlei-Homepage als Startseite festlegen
Es ist empfehlenswert, die neue Homepage als Startseite auf allen kanzleieigenen PC festzulegen. Das verbessert die Informationslage und stärkt die Identifikation. Viele Kanzleien hängen zudem im Wartebereich ein Poster mit der Homepage-Adresse und einer kurzen Übersicht der Inhalte auf. Damit wecken sie Neugier und lenken die Aufmerksamkeit der Mandanten auf die Website.
Da heute viele Mandanten ein iPhone oder ein anderes Smartphone mit Internet-Zugang besitzen, stehen die Chancen nicht schlecht, dass so mancher Kanzleibesucher schon beim Warten direkt die neue Website ansteuert. Falls die Kanzlei über ein Internet-Terminal für Besucher verfügt, sollte auch dort die eigene Homepage als Startseite definiert sein. Die WWW-Adresse der Website gehört auf alle Kanzleiunterlagen und -werbemittel. Das beginnt bei der Visitenkarte und reicht über Folder, Schilder, Kugelschreiber, Taschen, Blöcke und Briefpapier bis hin zu Geburtstags- und Weihnachtskarten. Beim Online-Gang sollten die gedruckten Unterlagen bereits aktualisiert sein.
Links im Internet verbessern das Suchmaschinenranking
Wer in sozialen Netzwerken wie Xing, Facebook oder Twitter aktiv ist oder ein Steuer-Blog betreibt, sollte auch dort Links auf die Kanzlei-Homepage einfließen lassen. Dasselbe gilt für Inserate im Print- und Online-Bereich – Google-Adwords nicht zu vergessen!
Im Hinblick auf die Ergebnisse in Suchmaschinen wie Google ist es sehr hilfreich, wenn andere Website-Betreiber auf die Kanzlei-Homepage verlinken. Freunde und Kooperationspartner machen das auf Anfrage eventuell gerne – auch als Gegengeschäft. Wer Newsletter an Mandanten verschickt, sollte auch dort einen Verweis setzen.
Dies alles wirkt sich positiv auf das Ranking der Website in Suchmaschinen aus. In der Folge wird die Kanzlei von potenziellen neuen Mandanten online viel leichter gefunden – die Investition in die eigene Website rentiert sich so in kurzer Zeit.