Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO (Search Engine Optimization), der eigenen Website ist heute fast schon Pflicht, um in der Flut der Steuerberater-Websites nicht unterzugehen. Von Markus Grund
Junge ÖGSW
Sie können als Steuerberater die besten Angebote, kompetentesten Mitarbeiter und günstigsten Preise haben – wenn Sie von neuen Klienten nicht bemerkt werden, nützt das gar nichts. Daher ist Suchmaschinenoptimierung wichtig: Wird man im Internet gefunden, beginnt sich die Weiterempfehlungs-Spirale zu drehen. Eine serviceorientierte Website sorgt für zufriedene Klienten. Das positive Image garantiert Weiterempfehlung und eine gute Homepage stellt sicher, dass neue Klienten zu Ihnen finden. Es ist von Vorteil, bereits bei der Erstellung Ihrer Website an SEO zu denken. Bevor Sie starten, sollten Sie sich überlegen, was Sie im Web erreichen möchten: Welche Dienstleistung zeichnet Ihre Kanzlei aus: Was möchten Sie hervorheben? Welche Klienten wollen Sie ansprechen: Möchten Sie sich zum Beispiel als Experte für Gründer, Ärzte oder Gastronomen positionieren? Dieses Konzept bestimmt bereits den Aufbau und die Gestaltung der Seite mit, die für bestimmte Suchbegriffe optimiert werden soll. Sie benötigen an dieser Stelle noch gar keine exakten Keywords, lediglich ein paar Anknüpfungspunkte für die weitere Recherche.
Vom Suchen und Finden
Wenn die Suchmaschine richtig „vermittelt“ bekommt, was Sie anbieten, wird sie immer mehr potenzielle Klienten auf Ihre Kanzlei-Seite führen. SEO-Experten wissen, wie sie ihre Homepage konzipieren, damit Suchmaschinen sie bestmöglich „lesen“ können. Ein vereinfachtes Beispiel: Ein Winzer hat sich auf erlesene Tropfen spezialisiert und sich für jede seiner Sorten innovative Namen, wie „Perle des Südens“ oder „Tonis Garden“ überlegt. Er stellt tolle Fotos auf seine Seite und schreibt den Namen und den Preis darunter. Die Bilder sehen ästhetisch und kreativ aus. Aber: Suchmaschinen können so nur Namen und Preise der Weine finden und daher mit diesen Informationen wenig anfangen. Dadurch werden z.B. über Google kaum Besucher auf diese Seite kommen. Die Lösung: Der Winzer muss der Suchmaschine die Weine ausführlich mit Worten beschreiben, ihren Geschmack und Geruch, die Verpackung oder Motive auf den Etiketten und Fotos „erklären“. Somit ist es Suchmaschinen möglich, einen Zusammenhang zwischen „erlesene Weine“ und der betroffenen Website herzustellen. Wer auf der Suche nach diesen edlen Tropfen ist, dem wird dann z.B. von Google „der Weg gezeigt“. Idealerweise verlinken andere Websites mit dem Hinweis „Hier finden Sie besonders erlesene Weine!“ auf die Website des Winzers und empfehlen diesen weiter.
Realistische Erwartungen
Für Steuerberater gilt im Hinblick auf SEO: Qualität braucht Zeit und professionelle Unterstützung. Es ist vermessen zu denken, man könnte von heute auf morgen beispielsweise mit den Schlagworten „Steuerberater“ und „Wien“ auf der ersten Ergebnisseite positioniert sein. Um ein dauerhaft zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, zählen v.a. zwei Faktoren: Zeit und eine Agentur, die sich kontinuierlich darum kümmert. Denn: Für gewöhnlich wird eine neue Homepage innerhalb von sechs bis acht Wochen in den Index der Suchmaschinen aufgenommen, jedoch stets mit mäßigem bis schlechtem Ranking. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, um kurzfristigen Spam zu verhindern. Im Klartext bedeutet das, eine Homepage muss sich erst „profilieren“, um für „gut“ befunden zu werden. Dieser Vorgang kann nicht beschleunigt werden. Erfahrungsgemäß verbessert sich das Ranking nach der Aufnahme in den Index ständig. Es kann mehrere Monate, in einem heiß umkämpften Feld sogar Jahre dauern. Die Aufgabe der Agentur ist es, diesen Prozess zu begleiten und zu überwachen. Falls sich das Ranking nicht wie gewünscht entwickelt, können Profis spezielle Maßnahmen zur Verbesserung ergreifen. Suchmaschinenbetreiber ändern zudem ständig ihre Verfahren, d.h. ist eine Homepage heute gut gerankt, kann dies schon morgen wieder ganz anders sein.